DACH-Unternehmen heben Nachhaltigkeit auf ein neues Niveau
In dieser vom verarbeitenden Gewerbe abhängigen Region erhöhen die Unternehmen ihre Ausgaben für Nachhaltigkeit und konzentrieren sich verstärkt auf datengesteuerte Lösungen, wie unsere jüngste Studie zeigt.
Wie auch in anderen europäischen Ländern verstärken die Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) ihre Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit mit Blick auf die bald in Kraft tretenden Vorschriften wie die Richtlinie der Europäischen Union zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSDR). Dies bedeutet, dass sie sich zwei großen Herausforderungen stellen müssen: zum einen die Beschaffung hochwertiger Daten aus ihren internen Abläufen und Lieferketten und zum anderen die Überwindung des akuten Arbeitskräftemangels in der Region, einschließlich des Mangels an Mitarbeiter:innen mit den erforderlichen digitalen Fähigkeiten, um die für die Bewältigung des Nachhaltigkeitswandels erforderlichen Kenntnisse zu entwickeln.
Im Hintergrund zeichnet sich ein noch größeres Problem ab: die historische Abhängigkeit der DACH-Wirtschaft vom Automobilbau, insbesondere in Deutschland, und die starke Konkurrenz durch neue Regionen und Akteur:innen bei der Elektrifizierung, vor allem aus China. Dieser Wandel wird durch Nachhaltigkeit und die Verbreitung fortschrittlicher Technologien vorangetrieben.
In unserer aktuellen Auswertung von Interviews mit 3.000 Führungskräften, darunter 204 in der DACH-Region, zeigt sich der verstärkte Nachhaltigkeitsfokus in den prognostizierten Ausgabenhöhen. In der Studie, die in Zusammenarbeit mit Oxford Economics durchgeführt wurde, wird erwartet, dass die Budgets zwischen 2022 und 2025 um durchschnittlich 11 % pro Jahr und zwischen 2025 und 2030 nochmals um durchschnittlich 13 % pro Jahr steigen werden.
Ein Hauptaugenmerk dieser Ausgaben wird darauf liegen, die Arbeit im Bereich der Nachhaltigkeit von einer freiwilligen, zu einer datenintensiven Aufgabe zu machen, die eine genaue Verfolgung und Berichterstattung sowie eine effektive Entscheidungsfindung ermöglicht. Dies gilt insbesondere für die vielen Unternehmen, die ihren Fokus bereits auf Scope-3-Ziele ausgeweitet haben.
Die ehrgeizigsten Unternehmen in der Region haben sich verpflichtet, die Emissionen der Lieferkette bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Eine solche Verringerung ist nicht möglich, wenn man nicht zunächst die Umweltauswirkungen jedes gekauften Produkts und jeder Dienstleistung, von der Materialzusammensetzung bis hin zur Herkunft der Rohstoffe, wesentlich genauer erfasst. Dies ist ein komplexes Datenprojekt - und ein Weckruf für jedes Unternehmen, das seine versprochenen Scope-3-Ziele erreichen möchte.
Der Weckruf ist für DACH-Unternehmen besonders relevant - im Vergleich zu anderen Regionen in unserer Studie haben diese Unternehmen ihren Nachhaltigkeitsfokus bereits eher von den internen Abläufen auf die Lieferkette und die von ihnen angebotenen Produkte und Dienstleistungen ausgeweitet. Dies ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass der Schwerpunkt der Unternehmen in der Region auf der Produktion liegt.
Führende Automobilhersteller in Deutschland haben sich bereits zusammengeschlossen, um einen sicheren und unternehmensübergreifenden Datenaustausch zwischen allen Teilnehmer:innen der automobilen Wertschöpfungskette zu ermöglichen, der als Catena-X bezeichnet wird. Der erste Anwendungsfall der Initiative ist die genaue Abbildung der Kohlenstoffemissionen entlang der gesamten Lieferkette, einschließlich der Rückverfolgbarkeit einzelner Komponenten.
Der Einsatz von Technologien - von der Cloud über das Internet der Dinge bis hin zu intelligenter Automatisierung und auf künstlicher Intelligenz basierenden Analysen - wird für die Verfolgung und Verringerung der Umweltauswirkungen von entscheidender Bedeutung sein; hier wird der Mangel an digitalen Talenten eine Herausforderung darstellen. Während die DACH-Unternehmen in unserer Studie diese Schlüsseltechnologien relativ wenig einsetzen, ist es vielversprechend zu sehen, dass diejenigen, die sie eingesetzt haben, von einer hohen Effektivität berichten.
Wir haben fünf Empfehlungen entwickelt, wie DACH-Unternehmen ihre Märkte übertreffen können, indem sie die Nachhaltigkeit in ihrem Kern verankern.